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RC-Driften - ein Trend kam und ging vorbei.....

Wer kennt nicht die Filme aus der Reihe 2 Fast 2 Furious oder Spiele wie Need for Speed.
Bei den neueren Ausgaben geht es jeweils auch immer um Driften.
Das war für mich der Anlass, mit meinem winterfest gemachten Pickup aufs Eis zu gehen und dort mal richtig schön zu driften.
Das hat so viel Spaß gemacht, dass ich gezielt im Internet nach Möglichkeiten gesucht habe, auch sonst mit einem RC-Car driften zu können.
Schnell war das Forum www.rcdrift.de gefunden - also lesen und Ideen sammeln.
(Hinweis: Das Forum rcdrift.de wurde wegen Auflösung leider abgeschaltet.)
Das neue Forum des harten Kerns von rc-drift war bis vor einiger Zeit unter www.xdrift.de zu finden. Dieses Forum ist aber leider inzwischen auch außer Betrieb.
Nach Aufbau eines Driftautos mit TA02-Chassis (das lag noch bei mir als Reserve) und Eigenbau-Driftreifen aus PVC-Rohr konnte es los gehen.
Ich kann nur jedem Eigentümer eines RC-Cars empfehlen, das auch mal zu probieren. Seit ich das Driftauto habe, steht mein Pickup unbeachtet in der Ecke.
Einfach eine Asphaltfläche suchen und mit Kreide ein paar Kurven aufzeichnen - schon kann man sich probieren.
Driften an sich ist ziemlich einfach - für gezieltes Driften braucht man aber dann doch schon einiges an Übung.

Was braucht man als Auto?

Driften funktioniert (eigentlich) nur mit Allrad-Chassis - zum Einstieg wird von vielen Driftern das TT01D (das D steht für Drift) von Tamiya empfohlen und verwendet.
Bevorzugt werden hier Autos mit Elektroantrieb, weil die schönsten Asphaltflächen die Parkplätze von Einkaufszentren in Wohngebieten sind
- da sind laute Verbrenner schnell ein Ärgernis für die Anwohner.
Bei Verbrennern muss der Motor extem sauber eingestellt werden, damit er von unten heraus ordentlich zieht.
Außerdem muss das Gemisch recht fett sein, da wegen der benötigten Motorleistung in Verbindung mit recht geringer Geschwindigkeit
beim Driften der Motor schnell überhizen kann.
Am gebräuchlichsten für den Parkplatz oder die Rennstrecke ist der Maßstab 1 : 10 - für den Indoor Bereich werden die X-Mods oder Mini-Z genutzt.

Was für Technik soll sonst noch im Chassis sein?

Empfohlen wird eine Freilaufsperre vorn, damit kann man den Drift mit Anbremsen (einfach lenken und kurz Gas weg nehmen) einleiten,
weil hier die Bremse nur auf die Hinterräder wirkt.
Das hintere Differenial sollte etwas straffer eingestellt werden, damit die Räder an der Hinterachse gleichmäßig Gripverlust haben.
Kugellager an Stelle der Gleitlager sind eigendlich ein Muß, dadurch steigen die Fahrzeiten - wegen Leichtgängigkeit im Antriebsstrang.

Die Kategorien

- 50/50 = Vorn und hinten die gleiche Übersetzung, ideal zum Einstieg
- CS = hinten schneller als vorn, muss feinfühliger gefahren werden
- RWD = nur Heckantrieb, die Königsklasse - wenn du hohe CS-Raten beherrscht und dich langweilst

Welche Driftreifen sind die Richtigen?

Da wären wir bei der schwersten Frage angekommen. Es gibt inzwischen im Handel verschiedene fertige Varianten - hier muss sich jeder selbst ein Bild machen.
Hier einige Beispiele und meine Meinung dazu:
- Yeah Drifträder (viel Grip, brauchen starken Motor)
- Tamiya-Drifträder (hatte ich noch nicht)
- Anssmann Drifträder (wenig Grip, da reicht ein Standartmotor - Ringe verschleißen schnell)
- Yokomo Drifträder (hatte ich noch nicht)
- MST Drifträder (hardest für langsame Drifts gut geeignet)

Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, sich Driftreifen selbst herzustellen. Am häufigsten sind hier die Materialien PVC, ABS und PE in Verwendung.
Leider bekommt man die benötigten Größen (Außendurchmesser ca. 63 mm) nicht im Baumarkt.
Die Suche im Tiefbau, beim Sanitär und Teichbau bringen den besten Erfolg. Ansonsten findet man bei Ebay oft PE-Ringe.
Apropos Ebay - Finger weg von als Driftreifen ausgegebenen Schrumpfschlauch oder Klebeband, das geht billiger beim Selbermachen und hält sowieso nicht lange.
Generell gilt:
- viel Grip brauch höhere Motorleistungen und bringt schnellere Drifts
- wenig Grip kommt mit wenig Motorleistung aus und bringt langsamere Drifts

Wie wird ein Drift eingeleitet?

Da gibt es - wie bei den "Großen" mehrere Methoden.
- erst nach außen lenken und dann schnell nach innen lenken, das Gas stehen lassen
- mit Teilgas fahren, einlenken und einen kurz Gasstoß geben
- lenken und sofort ganz kurz vom Gas gehen
(bei CS und RWD) Dann muss aber jeweils schnell gegengelenkt werden.
(50/50) Die Größe des Bogens wird beim Driften dann mit dem Gas bestimmt - wenig Gas gibt mehr Grip und engere Bögen, viel Gas gibt weniger Grip und große Bögen. Am einfachsten geht es, in dem man das Gas in Impulsen gibt. Dadurch kann man den Drift sehr gut kontrollieren.

Leider ist das Driften mit RC-Cars in Thüringen weitestgehend wieder verschwunden.

der neue Mustang auf MST-Chassis

Vor dem Abschied vom TA02 zum Driften musste ein Ersatz her, der ebenfalls mit Kardan ausgestattet ist, aber CS unterstützt.
Die Wahl fiel auf das MST XXX-D Pro mit einer CS-Rate von 1 : 1,63.
Ausgestattet ist das Fahrzeug weiterhin mit einer Eigenbau Lichteinheit mit Atmega328 als Prozessor und einem eigenen Programm.
Ein Speed Passion 13,5 Turn Motor und ein LRP-Regler geben genug Druck zum Driften ab.
Für sauberes Lenken sorgt ein OMG Low-Profile Servo.
Die MST-Driftreifen sind auf Alufelgen von modellbausieghard aufgezogen.
Wegen dem etwas größeren Felgendurchmesser mussten die Reifen vorher innen ausgeschliffen werden.
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